Freitag Urlaub genommen, Wetter verspricht traumhaft zu werden, also los!
Wir wollen Richtung Chiemsee, bekommen einen Tipp, statt Chiemsee den kleinen Simssee zu besuchen, da nicht so touristisch überlaufen.
Im Internet suchen wir also wieder einen geeigneten Campingplatz, finden auch sofort einen,
was leicht ist, da es nur diesen zu geben scheint.
Es gibt sogar einen Bereich ausserhalb vom Campingplatz als Wohnmobilstellplatz.
Wir fahren am Donnerstagabend schon los und erreichen gegen 23.30 Uhr den Stellplatz.
Es sind insgesamt 5 Stellplätze für Wohnmobile auf Kies vorhanden, 3 bereits belegt.
Wir stellen uns dazu und legen uns gleich mal schlafen.
Am Morgen begutachten wir den Campingplatz und verschaffen uns einen ersten Eindruck.
Gefällt uns gut, ist nicht zu groß und liegt auch direkt am See mit schöner Liegewiese.
Wir checken ein, erfahren aber, dass für 2 Nächte nicht wirklich was frei ist.
Da wir nicht unbedingt Strom benötigen, zeigt uns die freundliche Besitzern dann doch noch einen sehr schönen Bereich, den wir gleich nehmen.
Freitag:
Natürlich haben wir wieder vor mit den Rädern die Gegend zu erkunden.
Wir wollen uns mal Bad Endorf ansehen, ist nicht zu weit weg. Da das Wetter es extrem gut mit uns meint - wir haben über 30 Grad - wollen wir uns nicht massiv überanstrengen.
Also radeln wir los, vorher noch schnell eine Rad- und Wanderkarte gekauft, damit wir uns unterwegs orientieren können.
Ich mache Monika noch darauf aufmerksam, dass es laut Karte auch etwas steiler bergauf gehen kann, aber wird schon nicht so schlimm werden :-))
Dass der Simssee noch nicht so touristisch erschlossen zu sein scheint, macht sich schon alleine an der Art der "Radwege" bemerkbar.
Im Vergleich zum Brombachsee, wo es getrennte Teerwege für Radfahrer und Fußgänger gibt, finden wir hier noch hauptsächlich Schotterwege und Trampelpfade vor!
Uns gefällt das, es ist einfach noch viel ursprünglicher und schließlich sind mir mit Mountainbike und Trekkingrad gut für diese Art von Wegen vorbereitet.
Nach Bad Endorf geht es dann doch steiler bergauf als gedacht, aber Monika hält tapfer durch und wird dann dafür später mit einem Eis belohnt - ich natürlich auch :-)
Zuvor wollen wir uns noch schnell im Sportgeschäft eine kleine Tasche für den Radgepäckträger kaufen und erleben den bayrischen Typ von Sportverkäufer.
Wir betreten den Laden in Sandalen und mit Radhandschuhen bekleidet, da kommt der Verkäufer zu uns, analysiert uns mit gekonntem Blick und empfängt uns mit den Worten:
"Ja i seh scho, ihr brauchts Radlschuhe!"
Auf unsere Verneinung hin, bemerkt er, dass wir nur einen Rucksack dabei haben und schließt daraus: " Ah so, dann an Rucksack!?" Er ist schon fast enttäuscht, dass wir auch das nicht brauchen und leitet uns dann an seinen Chef weiter, der für den Bereich Taschen zuständig ist.
Wir fanden diese Art der Begrüßung einfach erfrischend und weitaus persönlicher, als das normale "kann ich Ihnen helfen".
Der Chef konnte uns aber leider nicht weiterhelfen, da keine Tasche, wie wir uns sie vorstellen, da ist.
Er zeigt uns noch den superleichten, hypermodernen Minirucksack für die gaaanz schnelle Radtour, bei der jedes Gramm Gewicht eine Rolle spielt.
Da ich viele (Kilo)-Gramm an anderer Stelle einsparen könnte, nehmen wir den auch preislich sehr modernen Rucksack dann doch nicht :-))
Die bayrische Art des Verkaufens finden wir trotzdem sehr sympathisch und es tut uns schon fast leid, dass wir nix gekauft haben.
Bei der Hitze wollen wir uns dann doch nicht total verausgaben, genießen lieber ein Eis und entschließen uns, gemütlich zum Campingplatz zurückzuradeln und den Nachmittag lesend im Schatten zu genießen - ist ja Urlaub.
Nachdem wir zurück am Campingplatz sind - es ging ja jetzt bergab, genießen wir zuerst ein abkühlendes Bad im Simssee, dann einen Kaffee um dann lesend den Nachmittag im Schatten eines Baumes zu genießen.
Der Abend hat dann noch eine kleine, unangehme Überraschung parat: Es wimmelt von Stechmücken, selbst mit Mückschutzspray versehen ist es absolut nervig diesen Mistviechern ausgesetzt zu sein.
Wir verziehen uns dann doch lieber - wie so viele andere - in das mit Mückenschutzfenstern versehene Wohnmobil.
Schade eigentlich, aber das lässt sich halt nicht ändern.
SAMSTAG:
Heute wollen wir uns Richtung Chiemsee mit den Rädern "durchkämpfen".
Auf der Radkarte suchen wir nach einem möglich kurzen Weg nach Prien a. Chiemsee.
Laut Höhenprofil geht es auch immer wieder bergauf, aber das muss in den bayrischen Gefilden einfach akzeptiert werden.
Auch heute ist es wieder extrem heiß, wir haben weit über 30 Grad im Schatten!
Wir radeln los, und es kommt auch die erste Steigung, zuerst auf Teerstraße, dann wird es Schotter, teilweise in der prallen Sonne - eine schöne Tourtour!
Es wird immer steiler, teiweise muss Monika schieben und der Schweiß fließt in Strömen.
Wir erreichen dann doch irgendwann Prien am Chiemsee, genießen in einem kleinen Park den Schatten der Bäume bei einem Eis, schauen interessiert dem einzigen Raddampfer (MS Ludwig Feßler) und überlgen uns die weitere Tour.
Diese führt uns dann am Chiemsee entlang vorbei an einem Biergarten mit kurzer Einkehr (Radeln bei dem heißen Wetter und steilen Bergen macht ja schließlich hungrig) fahren wir über weniger Berge durch Rimsting wieder zum Campingplatz zurück.
Angekommen, wieder das gleiche Entspannungsprogramm wie am Vortag mit Schwimmen, Kaffee und Lesen unterm Baum.
SONNTAG:
Da wir bereits um 12.00 Uhr rausmüssen, bleibt uns nur noch die gemütliche Rückfahrt Richtung Heimat.
Wir entscheiden uns auf Grund des hohen Verkehrsaufkommen auf der A8 und München, dass wir mitten durch die Pampa über Bad Tölz & Co. nach Hause tuckern. Fahrtechnisch macht das auch viel mehr Spaß!
Zu Hause angekommen, mache ich mit Manuela dann noch eine abschließende Spritztour mit dem Roller - bietet sich bei dem Wetter einfach an und ist auch nicht so schweißtreibend wie Radeln.
Nach einem kurzen Abstecher im Badesee lassen wir das Wochenende ausklingen.
PS: Der Motor hat einwandfrei durchgehalten und überhaupt keine Probleme bereitet.
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