14. - 16.05. Gardasee

Erster Ausflug mit Helga, oder: die Welt ist klein!

Stellplatz im Camping Wien
Stellplatz im Camping Wien

Mittwoch, 13.5.

Gegen 20.00 Uhr starten wir ins lange Wochenende.

Nach dem üblichen Studium des Wetterberichts entscheiden wir uns dem Gardasee einen Besuch abzustatten.

Eigentlich nicht unser Traumziel, da dieser meist überlaufen ist und es dann weder idyllisch ist, noch freie (Camping)plätze zu finden sind.

Aber kurz vor Pfingsten , so hoffen wir, ist der Andrang vielleicht noch nicht so dramatisch. Ausserdem wollen wir in den Süden, da das meiste Halligalli eher im Norden bzw. am Ostufer des Sees stattfindet.

Im Internet hat Monika diesesmal eine Vorauswahl getroffen, auch unter Berücksichtigung von unserer neu erworbenen ACSI-Karte, die günstige Preise zwischen 16 und 18 Euro verspricht.  Und so starten wir frohgemut Richtung Süden. Da wir möglichst schnell ankommen wollen, nehmen wir die Strecke über den Brenner. Es läuft alles ohne Probleme und wir übernachten auf einem Rastplatz ca. 70km vor Sirmione.


Donnerstag, 14.5.

Gegen 5:30 Uhr gehts weiter zum ersten Campingplatz auf der Liste.

Heißt Fontanella (www.campingfontanella.it) und liegt an der Westküste, nördlich von Sirmione. Die Anfahrt ist schon interessant, da es durch enge Gassen uns steile Sträßchen geht.

Wir sind zu früh, der Platz ist noch nicht offen, aber wir besichtigen ihn schon mal zu Fuß. Eigentlich ganz nett, aber am steilen Hang gebaut, was für den Kajaktransport zum Wasser doch anstrengend wäre und weite Wege zur Folge hätte. Also wieder raus aus den Gassen zum nächsten Ziel, dem "Zocco" (www.campingzocco.it). Sagt uns nach Besichtigung auch nicht zu...

Wohin jetzt? Eigentlich wollten wir schon beim Frühstück sitzen, aber wir wissen nicht wohin. Wir entscheiden uns dann doch wieder Richtung Lazise zu fahren und wenn alle Stricke reißen, dann halt wieder einen der uns bekannten Plätze.

Wir kommen in Sirmione noch am Camping Tiglio vorbei und begutachten ihn. Flach, guter Zugang zum See und durch die Nähe zu Sirmione wäre er interessant. Allein die allerbeste aller Ehefrauen entscheidet sich dagegen. Also weiter ...

In Lazise sehen wir uns noch den "Lido" an, riesig, wieder am Hang und schlecht fürs Kajak einsetzen. Der "Le Palme" hätte uns auf Anhieb beiden gefallen, ist aber voll - Mist.

Die Stimmung sinkt, immer noch kein Frühstück aber schon 5 Stunden umhergeirrt.  Wir kehren um, zurück Richtung Sirmione, entdecken in Peschiera den Campingplatz Wien, schauen kurz rein und wissen gleich - das ist er!

Zwar bekommen wir durch die ACSI-Vergünstigung nicht die schönsten Plätze, aber da er nur zu 25% voll ist, ist uns das wurscht.

Womo aufgestellt, Räder und Kajaks runter und dann endlich frühstücken bzw. jetzt schon Mittagspause!

Der Urlaub kann beginnen!

Gegen 14.30 Uhr starten wir zur ersten Erkundungstour mit den Kajaks. Für Monika ist es die erste Paddelerfahrung in ihrem eigenen Kajak. Deshalb lassen wir uns auch viel Zeit und bleiben brav in Ufernähe.

Der Gardasee ist eher ungemütlich zum Paddeln, da es viele Motorboote hat, die teilweise mit Speed viele Wellen verursachen. Nicht gerade ideale Bedingungen für die ersten Paddelerfahrungen von Monika.

Wir sind Richtung Peschiera unterwegs und ich "sprinte" mal kurz voraus um die Lage zu checken. Bei der Durchfahrt von Peschiera haben wir Kanäle und einen kleinen Hafen entdeckt, den wir evtl. auf dem Wasserweg erkunden wollen.

Ist aber fürs erste zu lang und so kehre ich um und wir erreichen  kurz darauf den Campingplatz.

Am Platz angekommen hören wir schon die lauten Motorengeräusche. Die "Mille Miglia" findet gerade statt und die Oldtimer fahren durch Peschiera durch. Nach einer Kaffeepause schwingen wir uns auf die Räder und erwischen gerade noch ein paar der schönen alten Fahrzeuge mit deftigem Motorsound.  Beim anschließenden Stadtrundgang mit Eis entdecken wir, dass um die Festung von Peschiera ein idyllischer und breiter Wassergraben führt. Ideal für eine Umpaddelung!

Auf dem Rückweg über die Uferpromenade (man darf hier sein Radl nur schieben!) wollen wir dann durch den Camping "Bella Italia" um wieder auf der Straße heimradeln zu können, da entdecken wir Manne und Butze (Onkel und Tante von Monika) in einem Cafe. Die Welt ist klein! Die beiden sind seit ein paar Tagen mit Bekannten hier und wir ratschen noch bei einem Glas Bier. Als es dunkel wird geht es nach Hause - ein langer Tag!

Monika´s erster Ausflug mit Kajak
Monika´s erster Ausflug mit Kajak

Freitag, 15.5.

Das Wetter lässt uns im Stich und weckt uns mit Regen!

Nach einem ausgiebigen Frühstück erkunden wir den Campingplatz (ist ja nicht groß) und die Umgebung. Wir kommen an einem kleinen Strandcafe vorbei, genießen noch einen Capuccino mit Kuchen. Die Spatzen sind hier sehr frech und kommen nicht nur auf den Tisch, sondern holen sich die Krümel direkt vom Teller - frech wie Spatzen halt.

Der Regen nimmt zu, der Wind auch, also rein in die gute Stube und die Zeit mit Kartenspielen, Lesen und Teetrinken vertreiben.

Restaurant mit tollem Ausblick, aber unfreundlichen Bedienungen
Restaurant mit tollem Ausblick, aber unfreundlichen Bedienungen

Samstag 16.5.

Das Wetter ist wieder mit uns und und wir nutzen es für einen kleinen Radausflug nach Sirmione. Sind ja nur knapp 10km. Die Entscheidung entpuppt sich als richtig, da es auf der Halbinsel zu den Parkplätzen viele Autos hat und es entsprechende Rückstaus gibt. Wir kommen dadurch schneller als die PKW´s voran und besichtigen dann die Wasserburg und die Innenstadt. Leider dürfen hier auch Autos durch, wenn auch stark geregelt über Ampeln und Einbahnstraßen. Aber mit den vielen Touris ist das für beide Seiten nicht angenehm.

Es gibt aber natürlich auch wunderschöne Gassen ohne jeglichen Verkehr und immer wieder kleine Nischen und Hinterhöfe, die der idyllisch sind. Auch wenn der kommerzielle Tourismus hier sehr offensichtlich ist. Bemerkbar macht sich das auch, als wir im Ristorante Caruso zu Mittag essen. Direkt am Lago gelegen, wunderschöner Blick auf den See. Aber die Herren Ober sind dermaßen arrogant, dass es keinen Spaß macht, hier länger zu verweilen. Hier bemerkt man sofort, dass hier der Kunde nicht König ist. Typisch Massentourismus halt.

Wir genießen noch ein Eis und machen uns dann auf den Rückweg.

Wieder am Campingplatz angekommen, wird das Kajak aktiviert, da ich den Wassergraben um Peschiera durchpaddeln will. Monika entscheidet sich derweil für eine kleine Radtour.


Impressionen aus Sirmione

Impressionen von Peschiera vom Wasser aus

Sonntag, 17.5.

Das Wetter ist nicht wirklich klasse, also beschließen wir den Heimweg gemütlich anzugehen. Wieder auf unserer Lieblingsstrecke über den Reschenpass.

Diesesmal erwischt es uns leider, da das Verkehrsaufkommen im Vinschgau extrem hoch ist, und es nur schleppend vorwärts geht. Wir machen in Füssen noch Zwischenstopp für eine Kaffeepause bei meinen Eltern und zockeln dann noch gemütlich nach Hause.

Achja, wer ist Helga?

Wir haben von Uschi, Schwester von Monika, eine kleine Plastikblume mit Solarzelle geschenkt bekommen. Sobald Licht auf die Solarzelle fällt, wackelt diese Blume mit der Blüte und 2 Blättern. Normalerweise mag ich diesen Kitsch ja überhaupt nicht, aber wenn diese kleine Blume durch Sonnenlicht zum Leben erweckt wird, steckt einen das fröhliche Gewackel förmlich an.

Wir haben dann kurzfristig beschlossen, dass "Helga" mit ins Womo muss und auf dem Armaturenbrett Stimmung machen darf.

Spießig, aber auch spaßig.

Helga begleitet uns im Womo und freut sich über jeden Sonnenstrahl - wir uns auch :-)
Helga begleitet uns im Womo und freut sich über jeden Sonnenstrahl - wir uns auch :-)